Matter ist der erste Versuch, die führenden Anbieter im Smart-Home-Markt an einen Tisch zu bringen und einen Standard für die sichere, zuverlässige Interoperabilität vernetzter Geräte zu definieren. Der Standard ist jedoch auch darüber hinaus wichtig, da er nicht auf Smart Homes begrenzt, sondern auf alle vernetzten Geräte anwendbar ist.
Bislang ist die direkte Kommunikation zwischen Geräten verschiedener Hersteller schwierig bis unmöglich. Doch wenn sich Matter für Smart Homes durchsetzt, werden mehr Geräte miteinander kompatibel sein. Damit wird es für Verbraucher einfacher, ein sicheres, nahtlos vernetztes Smart Home einzurichten, ungeachtet der Marke der einzelnen Geräte. Eine solche nahtlose Konnektivität wäre nicht nur in Smart Homes von Vorteil. Sie könnte einen sicheren und zuverlässigen Datenaustausch zwischen Smart Citys und vernetzten Gebäuden, die native Zusammenarbeit zwischen vernetzten medizinischen Geräten unterschiedlicher Marken und sogar zuverlässige Verbindungen zu Geräten im Weltraum ermöglichen.
Matter wurde in den USA von der Connectivity Standards Alliance (CSA) entwickelt, wird jedoch ein globaler Standard für sichere, nahtlose digitale Verbindungen rund um den Erdball sein. Zur Entwicklung des Standards haben sich die renommiertesten Hersteller internetfähiger Geräte für Smart Homes zusammengefunden, darunter Apple, Google, Amazon und Samsung. Das Matter-Logo verspricht, ein zuverlässiges, sicheres Gütesiegel für nahtlos kompatible vernetzte Geräte – und damit ein Wettbewerbsvorteil auf dem weltweit hart umkämpften Markt für internetfähige Geräte – zu werden.
Matter ist mehr als nur eine Initiative. Der Standard wird schon bald ein ebenso bekannter Name sein wie Bluetooth, USB oder Windows Plug and Play. Es ist gut vorstellbar, dass Kunden in Zukunft zum Beispiel beim Kauf eines neuen Smart Thermostat ebenso selbstverständlich fragen werden: „Hat der Matter?“ wie sie jetzt beim Lautsprecherkauf fragen: „Haben die Bluetooth?“ Kurz gesagt wird das Matter-Logo auf Ihren vernetzten Geräten in Zukunft dazu beitragen, dass diese auf dem Markt erfolgreich sind. Matter wird es Verbrauchern erleichtern, ihre Smart Homes zu vereinfachen und alle Geräte – von smarter Beleuchtung über Schlösser und Thermostate bis hin zum Home-Entertainment-System – mit dem sprachgesteuerten persönlichen Assistenten ihrer Wahl zu verwalten.
Dank Matter könnten Smart Citys und vernetzte Gebäude schon bald so konzipiert werden, dass sie von Haus aus – ohne komplexe und nicht miteinander kompatible Systeme – miteinander verbunden sind. So könnten alle internetfähigen Aspekte der Gebäude, von der Beleuchtung über den Energieverbrauch bis hin zum Zugang, nahtlos integriert werden, um ein holistisches Gesamtbild zu bieten. Durch Matter könnten Smart Citys und vernetzte Gebäude auch umweltfreundlicher werden, da der Strom- und Wasserverbrauch, die Beleuchtung und die Abgase der einzelnen Systeme durch den zuverlässigen Datenaustausch innerhalb des vernetzten Ökosystems besser gesteuert werden könnten. Es gibt bereits Smart Meter (intelligente Zähler), mit denen Verbraucher den Wasser- und Stromverbrauch in ihrer Wohnung bzw. ihrem Haus auf einer zentralen Anzeige überwachen können. Wenn sich etwas Ähnliches auf das Niveau einer ganze Stadt skalieren ließe, könnte ein Interoperabilitätsstandard wie Matter das Management der verschiedenen Systeme von einem zentralen Controller aus ermöglichen.
Können Sie sich vorstellen, was durch die sichere und zuverlässige Kommunikation vernetzter medizinischer Geräte alles möglich wäre? In einem smarten Krankenhaus gibt es vermutlich erheblich mehr Geräte als in einem Smart Home und Administratoren müssen die ebenso wichtigen wie vertraulichen Daten auf diesen Geräten schnell und sicher auswerten. Im Netzwerk einer Einrichtung des Gesundheitswesens müssen Geräte der verschiedensten Hersteller zusammenarbeiten, damit diese Daten schnell und sicher an ihr Ziel gelangen. Bei diesen Geräten könnte es sich beispielsweise um Patientenmonitore, smarte Betten, automatisierte Infusionspumpen und sogar um nichtmedizinische Geräte wie Schlösser, Thermostate oder Ähnliches handeln. Matter würde den Administratoren einer solchen Einrichtung eine bessere Kontrolle und Sicherung der Umgebung ermöglichen und die Einbindung neuer Geräte erleichtern.
Die Nutzung eines Protokolls wie Matter im Weltall mag weit hergeholt klingen, ist aber dennoch keine Zukunftsmusik. Dasselbe Protokoll wie für Smart Homes wurde bereits für die Kommunikation vernetzter Geräte im Weltraum genutzt. Mit dem ebenfalls von der CSA entwickelten Protokoll Zigbee übertrugen ein NASA-Rover und eine teilautonome fliegende Drohne drahtlos Daten. „Dieselben Eigenschaften, die Zigbee zur perfekten Lösung für Smart Homes machen, sind auch auf dem roten Planeten von Vorteil“, sagt Thomas Ricker über den Einsatz von Zigbee auf dem Mars. Zigbee nutzt energiesparende Methoden, die sowohl für kleine Geräte in Smart Homes als auch für Geräte weit abseits der irdischen Stromnetze ein Plus sind. Matter wird auch energiesparend sein und damit – wer weiß? – vielleicht ebenfalls Interesse bei der NASA wecken.
Vermutlich werden noch einige Jahre vergehen, bevor diese Anwendungsszenarien Wirklichkeit werden. Hersteller vernetzter Geräte können jedoch schon jetzt für deren Matter-Compliance sorgen. Diese Geräte können dann mit dem Matter-Logo gekennzeichnet werden, um Kunden darauf hinzuweisen, dass sie sich nahtlos und sicher mit ihren Lieblingsprodukten von Apple, Google, Amazon und allen anderen führenden Anbietern von Smart-Home-Geräten verbinden lassen.
DigiCert unterstützt Hersteller mit seiner skalierbaren Managementplattform DigiCert® IoT Device Manager beim Erreichen der Matter-Compliance und bei der Beschleunigung der Marktreife ihrer Produkte. Weitere Informationen finden Sie unter https://www.digicert.com/de/iot/matter-iot-device-certification.